Editorial Kommentare
IT & Big Data charakterisiert die Keramik der Zukunft | von Andrea Serri
Allen Anzeichen nach schließt das Jahr 2017 mit einem absoluten Rekord der Investitionen in Keramiktechnologie ab. Angetrieben ist dieses Ergebnis von der Einführung der Großplatten, Anzeichen eines Konjunkturaufschwungs auf verschiedenen Märkten und den von der italienischen Regierung verabschiedeten Steuervergünstigungen im Rahmen des Programms Industrie 4.0. Eine neue technologische Revolution, die für die Wettbewerbsfähigkeit italienischer Unternehmen einen Paradigmenwechsel unter dem Zeichen der Informationstechnologie und der Big Data einläutet.
Kern dieser technologischen Revolution ist die Information, ein Faktor, der innerhalb und auch außerhalb der Unternehmen zu einem markanten Aspekt der aktuellen Umwälzung geworden ist. Die italienische Keramikindustrie verfügt schon heute aufgrund der über Jahre hinaus getätigten, enormen und konstanten Investitionen über ultra-automatisierte Maschinen und Prozesse, in denen nur noch geringer menschlicher Aufwand benötigt wird. Der weitere Schritt nach vorn besteht in der Sammlung, Verarbeitung und Analyse des immensen, anfallenden Datenvolumens. Ein scheinbar kleiner Schritt, der in Wirklichkeit eine tiefgreifende und strukturelle Revolution darstellt und auf Wissen und Lernen fußt.
Der aktuelle Anlagenbau ist die Umsetzung vorgefertigter Abläufe, im Sinne, dass das gesamte Spektrum möglicher Lösungen vorprogrammiert wird und die Maschine bei Auftreten eines spezifischen Events automatisch auf die entsprechende Lösung umschaltet. Die Zukunft, die heute beginnt, analysiert die Abläufe des gesamten Produktionszyklus und liefert ein Bild der aktuellen Situation, die falls sie wirkungsvoll analysiert und verstanden wird, den Produktionsprozess noch weiter optimieren kann. Anders als früher, handelt es sich um eine Evolution des Entwicklungsprozesses, der von der bisherigen Statik abweicht und als solcher in der Lage, das gesamte System zu verändern, damit es reibungslos und effizient arbeitet.
Aber nicht nur. Diese innovativen Ansätze sind auch anwendbar auf die Analyse des vorhandenen Umfeldes, der effektiven Umsätze im Verhältnis zu den erwarteten Trends in den einzelnen Märkten, dem Entscheidungsfindungsprozess der Verbraucher und der Faktoren, die darauf Einfluss nehmen. Diese quantitative Analyse außerhalb der Werkstore ist vermutlich das bedeutsamste Element dieser Zäsur im Vergleich zur Vergangenheit. Eine starke Innovation im Verbund mit den produktionstechnischen Fähigkeiten, ihrem Potenzial im Bereich der Automation und eine Anpassungsfähigkeit der Produktion, die Italien bei einem weiteren, entscheidenden Schritt nach vorne unterstützt.
Dezember 2017