Die nachhaltige Leichtigkeit von Wellness | von Luisa Pianzola

Schaut man sich in der Wohnwelt so um, dann ist von einem ästhetischen und technischen Standpunkt her gesehen das Badezimmer aktuell der interessanteste Raum. Das mag an der Körperlichkeit im Verbund mit Wasser liegen, den Emotionen aus dem Kontakt mit dem ureigenen Selbst, der Archaik aus einer Kombination von Natur, Reinheit und Unkompliziertheit, dem Futurismus der Gebäudetechnik und der ausgefeilten Funktionen. Fakt ist, dass der Ort unserer Körperpflege ein regelrechtes Labor voller, in kontinuierlicher Umwälzung befindlicher Ideen ist. Es geht in die Richtung eines total Bath Konzeptes, in dem nichts dem Zufall überlassen wird und konsequente und suggestive Ambiente entstehen. Privilegierte Augenblicke intimer Privatsphäre – jedoch, der Genuss des Wohlbefindens sollte auch geteilt werden. Unter den Trends, die sich herauskristallisieren und zukunftsträchtig sind, mischt ganz vorne die ökologische Nachhaltigkeit mit. Eine Front, an der Unternehmen und Planer schon lange engagiert sind, die aber aktuell ganz besonders lebhaft und aktiv ist. Das moderne stille Örtchen ist heute digital, verantwortungsbewusst und umweltfreundlich mit vielen Neuheiten, die Ethik, Entspannung, Design und Technik geschickt miteinander kombinieren.

Eine immer grünere Komfortzone
Der Ausgangspunkt vor einigen Jahrzehnten war die Einführung von umweltfreundlicheren Produktionsmethoden in den Unternehmen und mehr Aufmerksamkeit für den Verbraucher. Daraus sind neue, wiederverwendbare Materialien und Lösungen mit Energieeinsparungen entstanden. Heute präsentiert die Forschung antibakterielle Oberflächen, die hygienisch und ungiftig sind und wesentlich geringere Mengen an Reinigungsmitteln erfordern. Nennenswert sind auch Bearbeitungs- und Behandlungsmethoden, wie galvanische Beschichtungen für die Armaturen mit geringerer Schädlichkeit. Bei den elektrischen Handtuchwärmern sorgen nun digitale Programmierer für Energieeinsparungen. Auch die Sanitäranlagen gehen immer sparsamer mit Wasser um. Fast alle Hersteller können heute 4,5 l Spülkästen einbauen. Stellt man sich vor, dass jetzt die meisten Spülungen mit 9-12 Litern erfolgen, kann man sich die Tragweite dieser Innovation schnell ausrechnen. Schaut man auf Kosteneinsparungen in der Produktion, so macht sich das Prinzip des additive Manufacturing (generative Fertigungsverfahren) breit, d.h. der 3D Druck von Objekten in der gewünschten Form und Beschaffenheit.

Investition in Forschung: ein Muss für alle

Umweltschutz und Umweltverträglichkeit sind Themen, denen sich heute kein Unternehmen ernsthaft entziehen kann und daraus ergeben sich Überlegungen zur Reduzierung der Auswirkungen auf unsere Umwelt. Die Möglichkeiten sind heute durch die aktuell verfügbaren Technologien bereits sehr vielfältig. Die Hersteller investieren fortlaufend in Innovation und das gilt nicht nur für die großen Marken, sondern auch für mittlere bis kleine Betriebe, die der Forschung einen erheblichen Teil ihres Umsatzes widmen.

Umweltschutz heißt jetzt auch Komfort und Sicherheit
Das Badezimmer und speziell die Dusche ist dort, wo wir am verletzlichsten und meist allein sind. Daher muss Sicherheit hier ganz groß geschrieben werden. Hier entstehen zurzeit gerade Lösungen für Duschwannen, die angenehm für die Fußsohle und dabei gleichzeitig absolut trittsicher sind. Die Aufmerksamkeit auf den Körper und auch auf die Anforderungen von permanent oder zeitlich Behinderten ist ein weiterer Weg, den Wellness gerade betritt. Realisiert wird dies mithilfe von diskreter und doch durchgehend vorhandener Technologie und der Entwicklung von Systemen, die auch das Design nicht aus den Augen verlieren.

Ein ganzheitlicher Ansatz
Das neue Bad verliert trotz aller funktionellen Leistungen den emotionalen und sensorischen Aspekt nicht aus den Augen. Immer mehr ist das Bad der Ort, an dem das Gleichgewicht zwischen Körper, Seele und Geist wieder hergestellt wird; eine Evolution des Thermenkonzeptes, für das Material, Farben und Technik für eine Erholung und psychisches und körperliches Wohlbefinden entwickelt werden. Und das in einem verführerischen Szenario, in dem Linien und Volumen immer feiner, leichter, kompakter und vielseitiger werden.

Mai 2018

Alle Kollektionen Frühjahr/Sommer 2018 der italienischen Keramikindustrie sind zusammengefasst unter >> Produkte & Trends Galerie <<