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Die großen Motive der Keramik | von Elisa Poli
Cersaie Pressecafé LA REPUBBLICA
Aurelio Magistà und Elisa Poli im Gespräch mit Massimo Iosa Ghini
Wir entdecken den roten Faden, der mehr als ein Jahrhundert Keramikproduktion verbindet, in einem Gespräch mit dem Architekten und Designer Massimo Iosa Ghini aus Bologna. In unserer Begegnung ist von der Tendenz in der Keramikwelt, neue Materialien zu schaffen, die an die Ästhetik der Vergangenheit, die „guten Motive“ von früher erinnern, die Rede. „Ein Merkmal“, erklärt Iosa Ghini, „das mit unserer Idee verbunden ist, dass allem, was Geschichte hat, was in die Auswahl dessen, was Geschichte schreibt, gelangt ist, dieses Schicksal aufgrund seiner positiven Merkmale zuteil wurde“. Und zum Erinnern und Erhalten gehört auch die Rückgewinnung von grafischen Fertigkeiten wie die der internationalen Bewegung der Kunst und angewandten Kunst „Arts and Crafts“. Künstler aus dem 19. Jahrhundert wie William Morris und John Ruskin beeinflussen uns noch heute. Wie? Mit ihrer Idee, die natürlichen Elemente in die Industrialisierung einzubringen.
Auch in Italien gab es Beispiele für die perfekte Integration zwischen dem Natürlichen und dem Industriellen, die in Italien mit dem Namen Liberty bezeichnet wurden. Die Nachahmung des Natürlichen ist daher ein Thema, an dem seit Jahrhunderten „gearbeitet“ wird. Vielleicht sogar von Beginn der Geschichte der Menschheit an. Ein endgültiges Fazit muss sicher erst gezogen werden, aber es handelt sich um ein extrem aktuelles Bedürfnis: „Wir haben heute alle das Bedürfnis, die erreichte Lebensqualität beizubehalten, aber auch, mit der Natur in Verbindung zu treten. Ein Bedürfnis, das in für die Pflanzen- und Tierwelt typische visuelle Elemente (Motive) und haptische Elemente (mit gauffrierten, seidigen, gemaserten Effekten usw.) umgesetzt wird. Die Verbindung zwischen diesen Elementen befindet sich in einem ständigen Wandel, der von den unzähligen technischen Möglichkeiten, Texturen und Oberflächen mit einem starken Bezug auf eine uns freundlich gesinnte oder in diesem Fall so erachtete Natur, unterstützt und beschleunigt wird.“
Groß ist auch die heutige Fähigkeit zur Wiederverwertung und Erhaltung wahrer historischer Elemente, die in einen neuen Kontext eingefügt ein neues Leben erhalten, aber die Idee der Wiederverwertung ist vor allem in der Keramikbranche mit einem weiteren Trend verbunden, dem der Vintageoptik. Eine Ästhetik, die wir vielleicht von der Welt der Mode geerbt haben. Und hier begegnen wir erneut der Bindung zwischen Qualität und Haltbarkeit. Apropos Haltbarkeit, sie ist auch die „Superkraft“ der Keramik: ein grundlegendes Merkmal. Sie hat eine extrem lange, potentiell jahrhundertlange Lebensdauer und bedarf daher keiner Wartung und ist sehr nachhaltig.
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Februar 2021