Das Bad als Wohnraum | von Luisa Pianzola

Ein Wohnraum mit allem Komfort, ultra-funktionell, wohnlich und nachhaltig: So stellt sich der ganz persönliche Wohlfühlraum in seinen aktuellen Ausführungen vor, die zeigen, dass sich das einst Stille Örtchen zu einem Raum mit ausgeprägtem Designanspruch gemausert hat. Mit immer mehr Accessoires oder aber auf das streng Notwendige beschränkt, aber in jedem Fall mit einem starken Charakter und viel Ausdruckskraft, in dem Körperpflege mit allem, was dazu gehört, zelebriert wird. 

Integrierter Systemansatz
Ein modernes Ausstattungskonzept für das Bad besteht vor allem aus einem integrierten und fließend ineinandergreifenden System, in dem Ablageflächen, Möbel und Sanitärkeramik logisch aufeinander aufbauen. Unter- und Hängeschränke sind auf die Sanitärkeramik abgestimmt und ergeben nicht nur ein ansprechendes Ganzes, sondern auch eine pflegeleichte Lösung. Aufgelegte Waschbecken, ein sehr beliebter Trend in den vergangenen Jahren, oder ein Einbaubecken: Der Bund zwischen Waschbecken und Top bildet einen wichtigen Ausgangspunkt. Schlanke Linienführung, ultra-dünne Materialdicke und viele Farben fügen sich zu einem modernen Gesamtbild, ohne jedoch die ursprüngliche Identität eines Ortes zum Wohlfühlen zu verkennen.

Grün: Natur trumpft
Einer der sichtbarsten Trends ist bunte Sanitärkeramik mit matten Farbnuancen. Grün trumpft dabei in allen Schattierungen von Salbei- bis Olivgrün, staubgrün, mattgrün, sattgrün und samtgrün und nicht nur, weil Greenery die Pantonetrendfarbe des Jahres 2017 war. Die Modewelt und die Objektgestalter gleichermaßen haben sich die frische Naturfarbe zu eigen gemacht, die auch Einzug in den Wohnraum hielt und dabei auch nicht vor dem Badezimmer haltgemacht hat. Dabei geht es nicht nur um die Farbe selbst, sondern auch um grüne Pflanzen- und Blattbilder.

Waschbecken, die neuen Stars
Das Standwaschbecken ist die natürliche Fortsetzung des Auflagewaschbeckens. Unverändert beliebt bleibt das Einbaubecken, aber die szenischen Details drängen sich in den Vordergrund. Wichtiger noch als die freistehende Badewanne ist heute das Waschbecken, dass sich den Marktanforderungen und immer kleineren Badezimmern anpasst. Warum also nicht auch mit Säulen überraschen? Sieht man sich die Tops an, so erfreuen sich Marmor und Marmorreproduktionen in den unterschiedlichsten Ausführungen Beliebtheit, kombiniert mit einer Handvoll Pastellfarben mit Staubeffekt und einem Mix edler Schmucksteine. Stark im Kommen ist der Vintage-Look, dessen Trend 2018 weiter ansteigt: sichtbar verlegte Rohrleitungen, Waschbecken und Accessoires im Retrostil mit modernen Einschlägen setzen Akzente in topaktuellen Räumen.

Ablagen in Nischen und übergangslose Duschen
Zuwenig Stauraum im Minibad? Zu Hilfe kommt hier ein weiterer Trend in der Badezimmerausstattung: der Einbau von Wandnischen, besser noch mit Beleuchtung, in der Nähe der Wanne oder Dusche oder auf der Hauptwand neben Hängeschränken und Regalen.
Nicht nur offen und bodengleich, sondern auch schlüssig: die perfekte Dusche für Liebhaber des modernen Minimalismus mit einer einheitlich ansprechenden Materialauswahl und Designerbeleuchtung.

Armaturen mit Bürsteffekt, geometrischen Linien und Wassereinsparung
Hier handelt es sich um mehr als nur einen Trend, es ist eher eine Bestätigung: Armaturen warten verstärkt mit geometrischen Formen und gleichzeitig geschmeidigen Kanten auf. Mischarmaturen sind stilistisch komplementär zur Sanitärkeramik und regelrechte Hingucker oder auch beeindruckender zweiter Hauptdarsteller. Die Farbpalette der Armaturen folgt den bunten Spuren der Waschbecken. Neben Rotgold und Gold der vergangenen Saison, stehen Schwarz, Blau, Erdfarben und Weiß zur Wahl. Auch die Bearbeitung sprengt den üblichen Rahmen mit mattierten Farbstellungen und gebürstetem Stahl. Technisch betrachtet wird das Bad durch die Leistungsmerkmale moderner Armaturen, die sich der Wassereinsparung verschrieben haben, immer nachhaltiger und smarter.

 

Dezember 2017