Wellness in Farben | von Luisa Pianzola

Bei der Gestaltung des eigenen Heims wird ein lebendiges, attraktives Bad zunehmend wichtiger.  Atmosphäre, Stimmung, Beleuchtung und Oberflächen der anderen Wohnräume werden dabei nahtlos übernommen und schaffen eine homogene Umgebung, in der Intimsphäre und Gemeinschaftlichkeit ineinander übergehen. Das farbliche Element spielt hier eine wichtige Rolle und sorgt für multisensorischen Komfort mit visuellen und haptischen Effekten. Die Vorstellung eines aseptischen, rein funktionsorientierten Raums, in dem man sich nicht mehr als nötig aufhält, hat in der Badezimmerwelt mittlerweile ausgedient, ungemütliche Bäder in kaltem Krankenhaus-Weiß mit blinkenden Armaturen, glänzenden Fliesen und wenig schmeichelnder Beleuchtung gehören längst der Vergangenheit an.

 

Farben machen glücklich…

Das moderne Bad, ob groß oder klein, ist ein sinnlicher, dem eigenen Wohlbefinden dienender Ort und hat eine geradezu therapeutische Funktion. Deshalb stehen bei der modernen Gestaltung von Badoberflächen erdige Farben mit besonders warmer, weicher Wirkung im Vordergrund, Farben, die entsättigt sind, aber Magenta-, Orange-, Blau-, Grün- und Brauntöne enthalten (auch wenn der Total-White-Look im Bad und anderen Wohnräumen weiterhin seine Anhänger findet). Der Mensch empfindet farbige Wohnräume als angenehm, sie erhöhen das Wohlgefühl und beeinflussen den menschlichen Organismus. Farben werden über Augen, Netzhaut und Gehirn aufgenommen und beeinflussen unser Wohlbefinden. Das gilt für die unterschiedlichsten Schattierungen und Farbtöne. Insbesondere sollten – auch in geringen Mengen und mit neutraleren Farben gemischt – die Primärfarben Rot, Blau und Gelb oder die Komplementärfarben Grün, Orange und Violett vorhanden sein. Es sind nicht von ungefähr Farben, die als Grundlage für die in Wellness-Systeme integrierte Chromotherapie dienen.

 

… und sind wichtiger Teil unserer Kultur

Neben rein physiologischen Erwägungen bei der Anwendung von Farben in der privaten Wellnessoase gibt es auch andere Gründe, beispielsweise stilistische Impulse ethnischer und kultureller Art (Vintage-Flair, Mode, Natur, Nachhaltigkeit u.v.m.). Eine Eigenschaft, die alle aktuellen farbigen Oberflächen gemeinsam haben (von Keramik bis Metall, von Glas über Holz bis zu solid surface Materialien), ist ihre matte Optik, die einen haptisch weichen Eindruck vermittelt. Die farbliche Ausrichtung an der restlichen Umgebung bei eher „technischen“ Objekten wie Waschbecken, WCs, Duschwannen und Armaturen bewirkt, dass visuelle Brüche in der Einrichtung vermieden und für eine angenehme, durchgängige Farbgestaltung gesorgt wird.

 

Abschied von glänzendem Chrom

Ein aktueller Trend bei Armaturen ist die Abkehr von den glänzenden Chromausführungen. Hochmodern ist mattes Schwarz oder – für alle, die nicht auf Metall verzichten möchten – brünierte Ausführungen in Kupfer, Messing oder Bronze. Absolut zeitlos und stets ansprechend unter haptischem und visuellem Aspekt ist gebürsteter Edelstahl. Besonders elegant und modern wirkt er in Verbindung mit minimalistischem und innovativem Design.

Auch hier gilt daher: Weg vom kalt wirkenden, glatten (und im Bad nicht sonderlich passenden) Hochglanz.

 

01. Die WCs der Kollektion NoLita, Design Alessandro Paolelli für Kerasan, gibt es sowohl als Wand- wie auch als Standausführung. Das randlose WC hilft beim Wassersparen und ist mit anpassbarem Ablauf selbst für besonders komplexe Sanierungen geeignet, da es an vorhandene Anlagen angeschlossen werden kann und keine Maurerarbeiten erfordert. Die Serie umfasst Waschbecken und Zubehörelemente und wird in glänzendem oder mattem Weiß, sowie den Farben Schwarz, Borgogna, Nocciola und Cenere angeboten.

02. Das Werk des französischen Keramikkünstlers Bernard de Palissy aus dem 17. Jh. stand Pate für die Serie Ipalyss, Design Robin Lavien für Ideal Standard. Die Serie ist aus dem neuen Keramikmaterial Diamantec gefertigt, das sich für dünnwandige Waschbecken eignet, die robust und elegant zugleich sind.

03. Die Duschwannen der Kollektion Docciatre, Design CreativeLab+ für Ceramica Globo, sind nur 3 cm hoch, aber robust und sicher. Ihr Geheimnis ist die neue Glasur, die vor dem Brennen gleichmäßig aufgetragen wird und das spezielle rutschhemmende System Waterpaste® enthält. Die Farbpalette umfasst mattes und glänzendes Weiß sowie die Farben Agata, Perla und Castagno.

04. Die Waschtischkompositionen von Mobilduenne zeichnen sich durch kräftige Farben aus, in Kombination mit Holz. Die Ausführung 713 (im Foto) im Farbton Blu Fes Opaco hat einen Untertisch aus massivem Canaletto- Nussbaumholz. Das Auflagewaschbecken ist aus matt-beiger Keramik und die Zubehörelemente sind aus Metall.

05. Die US-amerikanische Schaffensperiode von Bauhauskünstlern inspirierte die in zarten Farben gehaltene Waschmöbelkollektion mit Metallrahmen Him und Her von Devon & Devon, die durch ihre kompakten Abmessungen (nur 57 cm Breite) ideal für kleine Bäder ist.

06. Die Duschwannen der Serie Breccia von Lacus sind aus Marmorpulver, Calciumcarbonat, Quarz und Harz gefertigt. Die strukturierte, farbige Fläche aus Gelcoat hat eine Stärke von 3 cm und ist rutschfest. Die Serie ist in den Farben Weiß und Anthrazit erhältlich.

07. Gerade Formen, abgerundete Übergänge und weiche Oberflächen kennzeichnen die vom Odo Fioravanti Design Studio für Alpi entworfene Armaturenserie Allen, deren rationales Design an mechanische Präzisionsinstrumente erinnert.

08. Cubic+ ist eine Badaccessoire-Kollektion von Progetto mit Messingstruktur und einem speziellen mattschwarzen Finish, die durch kombinierbare Behälter aus Solid Surface ergänzt wird. Ob Zahnbürstenhalter, Spender oder Seifenschale – die komplett in Italien gefertigte Serie ist attraktiv, praktisch und komfortabel.

 

Oktober 2019