Keynote-Vortrag von Richard Rogers auf der Cersaie 2018 | von Elena Romani

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Richard Rogers, der 2007 mit dem Pritzker-Preis ausgezeichnete Architekt, der als einer der Väter der „High-Tech“-Architektur gilt, starb am 18. Dezember 2021 in London.
Der große Meister war der Protagonist der Cersaie 2018 mit einer denkwürdigen Lectio Magistralis, die wir hier wiedergeben.

  • Stararchitektur steht auf der Cersaie erneut im Mittelpunkt. Am Dienstag, 25. September, hält der vielfach ausgezeichnete britische Architekt und Designer, Lord Richard Rogers, dem 2007 der Pritzker-Preis verliehen wurde seinen Keynote-Vortrag im Kongresspalast des Messegeländes BolognaFiere. Moderator ist der Architekturhistoriker Francesco Dal Co.

    Lord Rogers, 1933 in Florenz geboren, wurde 1991 von der englischen Königin Elisabeth II als Baron Rogers von Riverside in den Adelsstand gehoben. Seine Studien schloss er an der Architectural Association School of Architecture in London sowie der Yale University ab. Gemeinsam mit seiner ersten Frau, Su Rogers und dem Ehepaar Wendy und Norma Foster gründete er das Studio Team 4. 1969 trifft er auf Renzo Piano, mit dem er eine Zusammenarbeit startet, die ihn 1971 gemeinsam mit Peter Rice, Gianfranco Franchini und Su Rogers zum Gewinner der internationalen Ausschreibung für das Centre Georges Pompidou in Paris, dem bekannten Beaubourg, macht, einer Ikone der zeitgenössischen Museumsbauten.
    Im Jahr 1977 gründet er die Richard Rogers Partnership, die 2007 in Rogers Stirk Harbour + Partners (RSHP) umbenannt wird, um die herausragenden Beiträge von Graham Stirk und Ivan Harbour zum Erfolg des Büros zu unterstreichen. In den vergangenen 40 Jahren hat das Büro zahlreiche Preise und Auszeichnungen für Projekte in Europa, Amerika, Asien und Australien erhalten.

    Zu den bekanntesten Werken von Lord Rogers zählen neben dem Centre Pompidou das Gebäude der Lloyds of London Insurance in London, der Palast des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Straßburg, der Daimler Komplex am Potsdamer Platz Berlin, der Gerichtspalast in Antwerpen, das walisische Parlamentsgebäude Sennedd in Cardiff, der Millenium Dome in London, das Terminal 4 im Flughaften von Madrid Barajas und das Terminal 5 von Heathrow.

    In den 80ger und 90ger Jahren war er als Berater im Programm Grands Projects de Paris des damaligen Präsidenten François Mitterand involviert. Von 2000 bis 2003 bestellte ihn der Bürgermeister von Barcelona als Berater für den Urban Strategies Council. Kevin Livingstone, Bürgermeister von London, berief ihn anschließend als Berater für die Arbeitsgruppe Architektur und Urbanismus. Diese entstand als Redevelopment Projekt von stillgelegten Industrieflächen und öffentlichen Anlagen.

    Das antike Gelübde des Athener Bürgers „Ich verlasse diese Stadt schöner als ich sie vorgefunden habe ist die Grundlage und der Anspruch meiner Arbeit“, erklärt Sir Rogers.

    Richard Rogers erhielt 2007 den renommierten Pritzker Preis, der sich in die lange Reihe von Auszeichnungen fügt, die er erhalten hat: RIBA Gold Medal 1985, Thomas Jefferson Memorial Foundation Prize for Architecture, Praemium Imperiale Prize for architecture 2000, Goldener Löwe für seine Karriere auf der Biennale in Venedig 2006 und die Tau Sigma Delta Gold Medaille. 2008 erhält er den Order of Companions of Honour, einer von König Georg V. 1917 eingeführten Auszeichnung des Vereinigten Königreiches und des Commonwealth. Dem Architekturbüro RSHP wurde 2006 der Stirling Prize für das Terminal 4 des Flughafens von Madrid Barajas und 2009 für das Maggie‘s Centre in London verliehen.

    Vor kurzem erschien seine Autobiografie „A place for All people“, in dem sein Leben, seine Werke und seine Ideen für eine bessere Gesellschaft beschrieben sind.

     

    Dezember 2021

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