Kasberger, 125 Jahre Fachhandel | von Alessandra Ferretti

Kasberger Cersaie 2021Auf der Cersaie erhielt die Firma Kasberger aus Passau den Confindustria Ceramica Distributor Award 2021 für Deutschland. Wir haben Geschäftsführer Horst Bader (rechts im Bild), zusammen mit seinem Kollegen Michael Geier, gebeten, die Stärken und Zukunftsaussichten ihres Unternehmens zu erläutern.

Mit insgesamt sieben Standorten in Ostbayern und Oberösterreich (Passau, Freyung, Neuötting, Pfarrkirchen, Pocking, Vilshofen/Pleinting und Schärding) ist Kasberger einer der größten Baustoff-Fachhändler der Region.

Das Unternehmen beschäftigt 270 Mitarbeiter, von denen 170 im Vertrieb tätig sind. Im Jahr 2020 lag der Umsatz bei 80,3 Millionen Euro, wovon 12% auf Fliesen entfielen. Vom gesamten Fliesenverkauf entfallen 35% auf italienische Produkte. Alle Standorte verfügen über Innen- und Außenausstellungen.

 

Herr Bader, wann wurde das Unternehmen gegründet?

Das Unternehmen ist ein Familienbetrieb, der heute in der vierten Generation geführt wird und auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken kann.

Alles begann im Frühjahr 1896. Peter Kasberger kaufte eine Zement- und Kalkhandlung in Passau. Seitdem befindet sich das Unternehmen Kasberger in Familienbesitz. Als Maria Kasberger, die Tochter des Firmengründers Peter Kasberger, Max Barnerssoi heiratete, wurde der Name Kasberger als Firmenname beibehalten.

Zum 100jährigen Firmenbestehen wurde die Kasberger-Barnerssoi Stiftung gegründet. Der mittelständische Betrieb unterstützt damit bedürftige Menschen in Not. Die Gelder dieser Stiftung kommen ausschließlich und unmittelbar mildtätigen Zwecken zugute.

 

Wo befindet sich der Hauptsitz?

Das Management der Passauer Unternehmenszentrale sorgt für die Koordination mit den einzelnen Niederlassungen sowie für einen reibungslosen Ablauf. Durch ein umfangreiches Lagersortiment auf insgesamt 41.000 Quadratmeter, ein riesiges Zentrallager in Passau sowie den dazugehörigen großen Fuhrpark, hält Kasberger sein Versprechen als zuverlässiger Baustofflieferant.

 

Wie viele Ausstellungsräume gibt es und wie sind sie organisiert?

Insgesamt verfügt das Unternehmen über knapp 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, von denen über 2.200 Quadratmeter auf das Fliesen- und Badsortiment entfallen.

 

 

Was schüttet das Unternehmen heute aus und zu welchem Prozentsatz? Wie hat es sich im Laufe der Zeit entwickelt und warum?

Wir sind ein Baustoffhandel, der alle Produkte für Bauunternehmer, Zimmerer und Dachdecker, Garten- und Landschaftsbauer sowie Fliesenleger anbietet. Gleichzeitig sind wir spezialisiert auf Bauelemente, d.h. Türen, Tore, Fenster und Holzböden.

 

Wer sind Ihre Kunden und wie viel Prozent von ihnen kaufen bei Ihrem Unternehmen?

Zwei Drittel davon sind Handwerker und ein Drittel Privatkunden. Aber wir zählen auch Planer, Architekten, Bauherren und Restauratoren.

 

Wie werben Sie für die Keramikfliesen, die Sie verkaufen?

Dank der Arbeit von qualifiziertem Personal in Zusammenarbeit mit dem auf das Sortiment spezialisierten Produktbereichsleiter Stefan Brandl. Darüber hinaus arbeiten wir auch eng mit der Fachgruppe unserer Kooperation, der Eurobaustoff, zusammen.

 

 

Wie wird Ihr Geschäft in der Öffentlichkeit präsentiert?

Wir legen großen Wert auf moderne Ausstellungen. In Passau wird dies perfektioniert, indem die haptische Ausstellung mit der digitalen Darstellung auf Großformatbildschirmen mit Touchfunktionen ergänzt wird. Der Kunde soll seinen Einkauf bei Kasberger als Erlebnis wahrnehmen.

 

Was ist Ihrer Meinung nach im Vergleich zu früher in der Beziehung zwischen Verkäufern und Kunden wichtig?

Der zusätzliche Nutzen besteht darin, dass die Mitarbeiter sehr spezialisiert sind. Im Gegensatz zu früher sind die Kunden dank des Internets und der Möglichkeiten, die es bietet, um Informationen und Elemente zu sammeln, sehr gut informiert.

Deshalb müssen die Mitarbeiter gut ausgebildet sein. Sie geben dem Kunden die Sicherheit, dass er genau das Richtige für sein kleines oder großes Haus oder für seinen Neubau oder für sein Modernisierungsvorhaben finden wird.

 

Was erwarten Sie von den italienischen Keramikprodukten, die Sie kaufen, und wie bewerten Sie sie?

Italien ist ein Trendsetter, daher erwarten wir neue Impulse, die auch auf dem deutschen Markt umgesetzt werden können. Parallel dazu erwarten wir natürlich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dies ist auch der Unterschied zwischen italienischen Keramikprodukten und solchen aus anderen Ländern.

 

 

Was müssten die italienischen Hersteller ändern, um ihre Position auf dem deutschen Markt zu verbessern?

Ich denke und hoffe nichts, denn wir persönlich sind mit unseren italienischen Lieferanten sehr zufrieden.

 

Wie geht es dem Baumarkt in Deutschland?

Wir befinden uns seit langem in einer günstigen wirtschaftlichen Phase und hoffen, dass dies noch lange so bleibt. Besorgniserregend sind für uns die derzeit explodierenden Preise.

 

Vermarktete italienische Marken

Casalgrande Padana
Cercom
Mirage
Marazzi
Monocibec
Naxos
Serenissima

 

November 2021