Coronavirus. Die Initiativen der italienischen Hersteller zum Schutz der Arbeitnehmer

Die Initiativen der italienischen Keramikfliesenhersteller zum Schutz der Arbeitnehmer. Confindustria Ceramica spendet wegen der gesundheitlichen Notlage 200.000 Euro an die Krankenhausstiftung Ospedale di Sassuolo und an die Krankenhäuser der Provinz Reggio Emilia.

Die italienische Keramikindustrie unternimmt alle erdenklichen Bemühungen, um – in Übereinstimmung mit dem Dekret des Ministerpräsidenten vom 8. und 11. März sowie dem am Samstag, 14. März von der Regierung, den Gewerkschaften und der Confindustria unterzeichneten Protokoll – die zum Schutz der Arbeitnehmer erforderlichen Präventivmaßnahmen organisatorisch umzusetzen und die Priorität des Gesundheitsschutzes mit der Fortsetzung der Produktions- und Versandtätigkeiten in Einklang zu bringen.

Es ist unabdingbar, dass die italienischen Keramikfliesenhersteller ihre Tätigkeit den spezifischen Unternehmensstrategien und -entscheidungen entsprechend fortsetzen können, damit die Investitionen und Anstrengungen der vergangenen Jahre, die in einer besonders komplexen Wirtschaftsphase unternommen wurden, nicht zunichte gemacht werden.

Seit der Einrichtung der ersten roten Zone haben die Keramikhersteller in Abstimmung mit den Gewerkschaften Arbeitsplätze und Pausenbereiche so gestaltet, dass die gesetzlichen Vorschriften zum Mindestabstand eingehalten werden können. Es wird zunehmend auf „flexible Arbeit“ gesetzt, die im Bereich der Bürotätigkeiten Werte um 30 %, in einigen Fällen bis 50 % erreicht. Arbeitnehmer können für familiäre Erfordernisse leichter Urlaub nehmen, Fortbildungen sind ausgesetzt, Meetings in den Unternehmen und dringende Dienstreisen werden der Situation entsprechend in anderen Formen durchgeführt als bisher. Hinsichtlich der neuen Vorschriften wurde umfassend informiert; wo erforderlich, wird Schutzkleidung ausgegeben und die Räumlichkeiten werden häufiger desinfiziert.

Das Warentransportsystem ist von entscheidender Bedeutung und muss aufrecht erhalten werden. Zum Schutz von Frachtführern und Versandmitarbeitern haben die Keramikhersteller Eindämmungsmaßnahmen ergriffen, u.a. wurden neue Verfahren für Einfahrt, Durchfahrt und Ausfahrt, spezielle Fahrspuren mit festgelegten Zeiten eingeführt, damit der Mindestsicherheitsabstand zwischen den Personen in jeder Situation gewährleistet ist.

Für eine Branche, deren Produktion zu 85 % in den Export geht, ist ein weiterer wesentlicher Punkt, dass die Grenzen zwischen den Ländern offen bleiben. Confindustria hat von der EU – die dabei ist, neue Bestimmungen auszuarbeiten – klare, einfache Regeln gefordert, die für alle Mitgliedsstaaten gelten, damit der Warenhandel sicher durchgeführt werden kann.

Die italienische Regierung hat schnell den Rückgriff auf soziale Abfederungsmaßnahmen für die Arbeitnehmer ermöglicht und wirtschaftliche Hilfen für die Unternehmen bereitgestellt, um die Liquidität von Firmen sicherzustellen.

Der Allgemeine Rat der Confindustria Ceramica hat aufgrund der engen Verbindung zur Region und ihren Einwohnern beschlossen, der Krankenhausstiftung Ospedale di Sassuolo und (über die örtliche USL) den Krankenhäusern in der Provinz Reggio Emilia 200.000 Euro für den Kauf von Betten für die Intensivtherapie zu spenden, um das außerordentliche italienische Gesundheitssystem im Kampf gegen COVID-19 zu unterstützen.

19. März 2020