Avanta: viel Platz für große Formate | von Alessandra Ferretti

 Herr Manuel Bauderer, wann ist Ihr Unternehmen entstanden?

Die Firma AVANTA Erich Bauderer GmbH wurde im April 1989 von meinem Vater, Erich Bauderer, als Großhandel für Fliesen und Naturstein gegründet. Auch heute ist mein Vater noch teilweise im Geschäft tätig.

Was sind die wichtigsten Entwicklungsstadien der AVANTA?

1999 wurde ein moderner Neubau errichtet zu dem auch eine rund 1.000 Quadratmeter große Fläche gehört, die wir ausschließlich für die Ausstellung bestimmten. Die Ausstellung wurde 2015 nach modernsten Gesichtspunkten und mit einem erheblichen finanziellen Aufwand neu gestaltet. Dem Trend großformatiger Fliesen wurde hierbei besonders Rechnung getragen, so dass unser Produktsortiment jetzt auch auf größeren Flächen wirkungsvoll gezeigt werden kann.

Was zeichnet AVANTA auf dem deutschen Markt besonders aus?

Unser Unternehmen ist bekannt für die kompetente fachliche Beratung der Kunden und ein gehobenes Fliesenprogramm. Deshalb kommen auch gerne Architekten, um sich zu informieren, welche der vielen Möglichkeiten, die heute gegeben sind, für ihre Projekte in Betracht kommen.

Wieviele Mitarbeiter haben Sie heute und welche Fläche belegen Fliesen?

Im Außendienst und Verkauf sind insgesamt 9 Personen tätig und für die Fliesenkommissionierung beschäftigen wir 4 Lageristen. Unsere Lagerfläche liegt heute bei über 8.000 Quadratmetern.

Wer ist der wichtigste Kundenkreis?

Neben den bereits erwähnten Architekten, die einen hohen Anteil unserer Kunden ausmachen, sind wir auch bei Bauträgern und Fliesengeschäften sehr gut aufgestellt.

Es passiert auch häufig, dass kleinere Fliesengeschäfte im Umkreis ihre Privatkunden zu uns zur Beratung schicken.

Welche Fliesen welcher Herkunft verkaufen Sie vorwiegend?

Wir verkaufen bevorzugt italienische Fliesen, der Absatz deutscher Fliesen ist gering. Besonders stark ist das Segment der größeren Formate mit Natursteinoptik, die wir von führenden Herstellern beziehen.

Uns sind alle italienischen Lieferwerke bestens bekannt und wir wissen daher genau, welcher italienische Hersteller aufgrund seiner Kollektion, seines Marketings, seines Vertriebs und vor allem seiner Qualität für uns als Lieferant in Frage kommt.

Welche Einsatzbereiche für Feinsteinzeug bedienen Sie?

Das meiste Feinsteinzeug kann heutzutage für Innen, Außen, sowie privat und gewerblich genutzt werden kann, das unterscheiden wir bei uns intern nicht, allerdings verkaufen wir mehr Fliesen für den Wohnbedarf.

In unserer Region wird faktisch kein Feinsteinzeug im Außenbereich verlegt.

Was ist heute im Vergleich zur Vergangenheit anders im Kundenverkehr?

Wir ist heute weniger Verkäufer und mehr zu “Designern” geworden. Fast jeder Kunde möchte keinen Mainstream mehr, sondern eine besondere und individuelle Lösung für seine Fliesenausstattung haben.

Was erwarten Sie von den italienischen Lieferanten bei denen Sie einkaufen?

Vor allem erwarten wir, dass sie von der Qualität und dem Design her führend sind. Weiterhin achten wir darauf, dass unsere Lieferanten Vorreiter sind in Sachen Verfahrenstechnik und Designgestaltung.

Worin besteht der Unterschied zwischen italienischen Herstellern und Herstellern anderer Länder?

Unserer Meinung nach spürt man den Lifestyle einer Fliese wirklich nur bei italienischen Produkten. Nur sehr vereinzelt stellt sich dieses Gefühl auch bei Herstellern aus anderen Ländern ein.

Wie sieht die Baulage derzeit in Deutschland aus?

Die Baukonjunktur in Deutschland ist momentan sehr gut. Wir gehen davon aus, dass sich auch im nächsten Jahr nicht viel ändern wird.

Was könnten die italienische Keramikbranche noch tun, um ihren Marktanteil in Deutschland auszubauen?

Das Produkt Fliese hat im Gegensatz zu beispielsweise Holzboden oder Sanitärkeramik keine wirkliche Wertigkeit mehr. Hier kann und muss die italienische Fliesenindustrie ansetzen, um dem deutschen Markt diese Wertigkeit wieder zu vermitteln. Das kann glaubhaft kein Hersteller aus einem anderen Land.

Dies muss aus Italien geschehen, dem “Mutterland” der Fliese.

Die wichtigsten italienischen Marken im Sortiment der Avanta

Atlas Concorde

Castelvetro

Cerdisa

Cesi

Cotto d’Este

Lea Ceramica

Monocibec

Polis Ceramiche

Serenissima Cir

Sintesi

Box

Manuel Bauderer übernimmt die Geschäftsführung der Avanta 2013, die bis dahin in den Händen des Gründers, Erich Bauderer, lag. Der Umsatz des Unternehmens liegt heute bei rund sieben Millionen Euro, davon sind anteilig 70% Fliesen und der Rest Naturstein und Parkett.